Innerhalb einer Woche sind Nürnberg und Fürth mit vier extrem rechten Aufmärschen konfrontiert
Fr., 14.10.2016, 19 Uhr, Fürth Bahnhofsplatz | Pegida Nürnberg “Gegen Extremismus jeglicher Art“ |
Sa., 15.10.2016, 14 Uhr, Fürth Hardthöhe | Der III. Weg “Gegen Asylmissbrauch"“ |
So., 16.10.2016, 16 Uhr, Nürnberg Lorenzkirche | Die Rechte / NPD "Zum 70. Jahrestag der Hinrichtung der Hauptkriegsverbercher in Nürnberg"] |
Do., 20.10.2016, 18:30 Uhr, Nürnberg Rathenauplatz | Pegida Nürnberg „Merkel muss weg!“ |
Zufall? Sicher nicht. Seit Anfang 2015 hatte alleine Nürnberg 48 extrem rechte Aufmärsche zu erdulden. Auch wenn die Gruppen sich offiziell voneinander distanzieren - so sehen alle doch im Zuge der nach wie vor anhaltenden Diskussion um Geflüchtete die gleiche Chance für ihre kruden rassistischen und neonazistischen Weltbilder. Auch wenn es bei uns in der Region noch nur wenige Dutzend Teilnehmer dieser unterschiedlichen Kundgebungen sind. Ihre Leitfragen sind identisch:
Bis weit ins konservative politsiche Lager hinein wird derzeit der Kampf um die Köpfe dahingehend beantwortet wird, dass die Inhalte von Pegida & Co um vermeintlicher Wählerstimmen WIllen übernommen werden. Die geplante sogenannte "bayerische Integrationsgesetz" der CSU ist hierfür Paradebeispiel
Viele Menschen erkennen den politischen Ernst der Lage und begreifen ihr Engagement als Widerstand gegen einen Rechtsruck der gesamten Republik. Keine einziger der extrem rechten Aufmärsche blieb unwidersprochen, in den meisten Fällen fanden Gegendemos mit einem Vielfachen an TeilnehmerInnen statt. Jene transportieren nicht nur eigene Inhalte, sondern verdeutlichen gerade gegenüber politisch weniger aktiven Bürgern und PassantInnen jedenfalls die Unerwünschtheit des neonazistischen Gedankengutes auf der anderen Seite.
Diesen "Kampf um die Straße" konnten wir auch in der vergangenen Woche gewinnen
Die Zivilgesellschaft ist wachsam, sieht sich allerdings insbesondere in Nürnberg bislang noch wenig durch Stadt / Kirchen / Parteien unterstützt. Der direkte Vergleich zwischen Nürnberg und Fürth offenbart dieses Defizit
+ Fürther Stadtspitze, Kirchen, Organisationen pflegen eine Zusammenarbeit mit den Organsiatoren von Anti-Nazi-Protesten wie dem Bündnis gegen Rechts Fürth und der Alntifaschistishcen Linken Fürth. In Nürnberg schließt ein "großes Bündnis" der Stadt regelmäßig die Organisatoren von Antinazi-Protesten wie Bündnis Nazistopp und AAB aus.
+ Die Fürther Stadtspitze ruft regelmäßig zur Beteiligung an Demonstrationen gegen Rechts auf, die Nürnberger Stadtspitze verschweigt sich regelmäßig
+ Die Glocken von nahegelegenen Gotteshäusern rufen bei rechten Aufmärschen regelmäßig zum Gebet, die Nürnberger Kirchen bleiben meist stumm
Das muss (und sollte) nicht so bleiben.
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