Nach zwei eintägigen Warnstreiks am 11. und 16. November werden Beschäftigte des Universitätsklinikums Erlangen sowie der Friedrich-Alexander-Universität und des Studentenwerks Erlangen-Nürnberg am Donnerstag und Freitag mit einem Zweitägigen Warnstreik ihre Forderungen in der derzeitigen Tarifrunde der Länder bekräftigen. Die Beschäftigten des Uniklinikums treten dazu von Beginn des Frühdiensts am Morgen des 25.11. bis zum Ende des Nachtdiensts am Morgen des 27.11. in den Ausstand. Am Donnerstag demonstrieren die Streikenden in Erlangen von der Palmeria am Uniklinikum über den Schlossplatz zum Rathausplatz.
„Weil wir wütend und empört sind, dass die außergewöhnliche Leistung der Beschäftigten in der Pandemie von den Arbeitgebern nicht wertgeschätzt wird und sie sogar keine besondere Belastungssituation erkennen können, werden wir unseren Forderungen in dieser Woche mit einem 48-Stunden Streik Nachdruck verleihen“, erklärte Verena Hofbauer, Sprecherin der ver.di Betriebsgruppe am Universitätsklinikum. Gemeinsam mit vielen weiteren Aktionen bundesweit werden die Streikenden in Erlangen vor dem Beginn der dritten Verhandlungsrunde am Samstag damit ein deutliches Zeichen an die Arbeit-geber richten, die bisher gar kein Angebot vorgelegt haben. Die Gewerkschaft ver.di fordert ein Plus von 300 Euro monatlich für die Beschäftigten im Gesundheitswesen. Für die weiteren Beschäftigten der Länder sollen die Entgelte um 5%, mindestens aber 150 Euro erhöht werden.
„Die derzeitige Pandemiesituation weist erneut deutlich auf die Bedeutung der Arbeit im Gesundheitsbereich hin. Notwendig ist ein Richtungswechsel in der Gesundheitspolitik mit einer spürbaren Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Nicht der Streik gefährdet die Sicherheit der Patientenversorgung, sondern der Normalzustand. Eine spürbare Erhöhung der Gehälter und Ausbildungsvergütungen ist alternativlos, um die Arbeit im Gesundheitsbereich attraktiver zu machen und dem Personalmangel entgegen zu wirken. Die Klinikbeschäftigten streiken daher auch für die Patientinnen und Patienten, die sie täglich unter schwierigen Bedingungen betreuen. Die Haltung der Arbeitgebervertreter in dieser Tarifrunde stellt dagegen eine Beleidigung gegenüber den unverzichtbaren Beschäftigten im Gesundheits- und Bildungswesen dar. Mit einer gemeinsamen, großen Demonstration durch Erlangen werden wir dies am Donnerstag unterstreichen,“ ergänzte ver.di Gewerkschaftssekretär Martin Schmalzbauer. Am Universitätsklinikum wird der Warnstreik erneut zu spürbaren Auswirkungen führen, es gilt ein Wochenenddienst, 2 Stationen werden geschlossen, 6 weitere sowie das OP- Programm reduziert. Die Sicher-heit der Patientenversorgung bleibt dabei gewährleistet, in Intensivstationen und Coronabereichen finden keinerlei Reduzierungen statt. Auch im Universitätsbetrieb wird es zu streikbedingten Einschränkungen kommen, neben tarifgebundenen Beschäftigten von FAU und Studentenwerk beteiligen dabei erneut auch studentische Beschäftigte mit der Forderung nach einem eigenen Tarifvertrag.
Die Streikenden versammeln sich um 8 Uhr an der Palmeria am Ulmenweg, um 9.15 Uhr beginnt die Streikdemonstration, die Abschlusskundgebung am Rathausplatz beginnt gegen 10:30 Uhr.