08/2013 - Der Druck muss raus

21.08.2013
162.000 fehlen

Im  Mai haben wir mittefränkische Abgeordnete angeschrieben - nun liegen die Antworten vor. In aller Regel äußern die Parteien Verständnis für das Anliegen der Beschäftigten der Krankenhäuser. Fehlen nur noch die taten, die diesem Verständnis folgen sollten.

Die Antworten sind rechts dokumentiert

Nähere Infos zur Kampagne gibts hier

Unser Anschreiben im Wortlaut:

 
Der Druck muss raus 2

Sehr geehrte ....

Die personelle Lage an den Krankenhäusern in Mittelfranken spitzt sich zu.
Jede fünfte Stelle fehlt. Die Beschäftigten leiden unter hohem und weiter wachsendem Arbeitsdruck. Patient/innen werden immer öfter unzureichend versorgt. Die Zahl der Gefährdungsanzeigen durch die Mitarbeiter/innen steigt. Die Ausbildung leidet, weil die Ausbilder/innen immer weniger Zeit für eine sach- und fachgerechte Anleitung haben. Zudem erkranken die Beschäftigten aus Krankenhäusern immer häufiger selbst aufgrund der belastenden Arbeitsumstände. Ihre Burnout-Rate liegt weit höher als im Durchschnitt der Erwerbstätigen. Die Arbeitsbedingungen sind abschreckend für den Nachwuchs. Der Kostensenkungsdruck und der Wettbewerb sind aus dem Ruder gelaufen. Sie bedrohen die Leistungsfähigkeit der Krankenhäuser und ihre Fähigkeit, ausreichend Fachpersonal zu gewinnen.

 Auf einer Konferenz der betrieblichen Interessenvertretungen der mittelfränkischen Krankenhäuser am 15. April 2013 wurde diese Situation von den Betriebs-, Personalräten und Mitarbeitervertretern dargestellt und diskutiert. Mit der beiliegenden Resolution wenden sich die Vertretungen von rund 20.000 Beschäftigten an Sie mit der Bitte um Unterstützung.

 In der Woche vom 15. April bis 19.April 2013 waren wir in neun Krankenhäusern in unserem Regierungsbezirk und haben mit den Beschäftigten über Abhilfe gesprochen. Nach Jahren des Personalabbaus, der Fallzahlsteigerungen und der Verkürzung der Verweildauer glauben die Kolleginnen und Kollegen nicht mehr daran, dass das Management für eine ausreichende Personalausstattung sorgen wird.

 Deshalb erwarten die Beschäftigten jetzt Hilfe vom Gesetzgeber. Sie fordern eine bundesweite gesetzliche Personalbemessung für alle Beschäftigten im Krankenhaus. Die Unterschriften wurden während Gesprächen abgegeben, die wir in Abteilungen und Bereichen folgender Krankenhäuser mit den Beschäftigten geführt haben:

  • Verbundkliniken des Landkreises Ansbach
  • Sana-Klinik Nürnberg
  • Klinikum Altmühlfranken
  • Stadtkrankenhaus Schwabach
  • Universitätsklinikum Erlangen
  • Kreisklinik Roth
  • Klinikum Nürnberg
  • Bezirkskrankenhaus Ansbach
  • Krankenhäuser Nürnberger Land

Die Beschäftigten haben ihre Unterschrift mit der Absicht gegeben, dass wir ihre Forderung an Sie weitertragen. Das tun wir hiermit gerne. Wir erwarten von Ihnen eine Antwort, wie sie sich als Mitglied des Deutschen Bundestags zur Forderung nach einer bundesweiten gesetzlichen Personalbemessung für alle Beschäftigten im Krankenhaus stellen.

Dieses Anschreiben hier und Ihre Antwort machen wir in den Krankenhäusern ab 30.06.2013 bekannt. Die Krankenhäuserzählen zu den größten Arbeitgebern in unserer Region und die Beschäftigen dort sollen bei ihrer Wahlentscheidung am 22. September 2013 wissen, was sie in der Krankenhauspolitik von Ihnen und ihrer Partei erwarten können.

Wir sind auf Ihre Antwort gespannt.

Mit freundlichen Grüßen

 

 

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