Zur Erinnerung an den 100. Geburtstag von Leonhard Mahlein (Loni) am 4. April, haben Kolleginnen und Kollegen des ver.di FB Medien, Kunst und Industrie im OV Nürnberg, eine Plakataktion gestaltet und organisiert. Loni Mahlein hat als 2. Landesvorsitzender der IG Druck und Papier 1957 erstmals einen sechswöchigen Streik in Oberfranken organisiert. Als Vorsitzender führte er die IG Druck und Papier durch eine konfliktreiche Zeit. Die Arbeitskämpfe 1973, 1976 und 1978, in denen es um Lohn- und Arbeitszeitfragen aber auch um die Tarifierung der neuen Technik in den Druckbetrieben ging. Durch alle Stationen seiner gewerkschaftlichen Arbeit hat er sich von einer Grundüberzeugung leiten lassen: die Absage an jegliche sozialpartnerschaftliche Illusion. Der Kampf für den Frieden und gegen den Neofaschismus gehörten für ihn aufgrund seiner Erfahrungen während der Nazizeit und des Krieges zum selbstverständlichen Teil seiner Arbeit. Seine Glaubwürdigkeit ging weit über die Grenzen der IG Druck und Papier hinaus. Er hat die Interessen der Kolleginnen und Kollegen geradlinig verfolgt, ehrlich, ohne opportunistisches Schielen auf Beifall und Anerkennung. Seine Beharrlichkeit und Integrationsfähigkeit haben auch dazu geführt, dass Journalisten, Techniker, Schriftsteller und Künstler den Weg in eine gemeinsame Gewerkschaft gefunden haben. Die Gründung der IG Medien (Vorläuferorganisation von ver.di) im Mai 1985 hat er noch miterlebt. Im Dezember 1985 verstarb er viel zu früh in Stuttgart.
Leonhard Mahlein, geboren am 4. April 1921 in Nürnberg, erlernt nach dem Besuch der Volksschule den Beruf des Buchdruckers. Doch er muss die Ausbildung in der NS-Zeit wegen des Vorwurfs „politischer Unzuverlässigkeit“ unterbrechen. Erst nach dem Krieg, aus dem er verletzt zurückkehrt, kann er seine Ausbildung beenden.