06.05.2021: Warnstreik der Klinikum Nürnberg Service GmbH
Warnstreik der Klinikum Nürnberg Service GmbH: „Wir sind keine Beschäftigten zweiter Klasse!“
Die Beschäftigten der Klinikum Nürnberg Service GmbH (KNSG) treten mit Beginn der Frühschicht am Donnerstagmorgen, 6. Mai für 24 Stunden in den Ausstand. Sie fordern damit die Geschäftsführung der KNSG dazu auf, Tarifverhandlung über die Angleichung an den im Klinikum geltenden Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD) aufzunehmen. Um 8 Uhr morgens versammeln sich die Streikenden zu einer pandemiegerechten Kundgebung am Eingang des Klinikum Nord und demonstrieren dann zum Rathaus.
Bereits am Montag beteiligten sich 220 Beschäftigte der aus dem Klinikum ausgegliederten KNSG an Pausenaktionen an den Haupteingängen der Kliniken Nürnberg Nord und Nürnberg Süd und machten mit Sprechchören wie „Wir sind Klasse, macht auf die Kasse!“ auf ihre Forderungen aufmerksam: „Auch diese letzte Warnung an die Arbeitgeberseite blieb ungehört. Mit einem Warnstreik machen wir deutlich, dass unsere Arbeit in Reinigung, Küche, Waren- und Patiententransport unverzichtbar für den Betrieb des Klinikums sind. Krankenhaus ist Teamarbeit. Niedriglöhne im Gesundheitsbereich müssen endlich der Vergangenheit angehören. Wir sind keine Beschäftigten zweiter Klasse!“ erklärte Karin Reinfelder, Betriebsratsvorsitzende der KNSG und Mitglied der ver.di Tarifkommission.
„In der gegenwärtigen Corona-Situation hätten wir auf einen Streik am Klinikum gerne verzichtet. Die Beschäftigten der KNSG leisten hier jeden Tag unter Bedingungen der Pandemie systemrelevante Arbeit für die öffentliche Daseinsvorsorge. Diese Arbeit hat Anerkennung verdient. Doch die Arbeitgeberseite hat die Aufnahme von Tarifverhandlungen verweigert und zwingt uns daher nach zahlreichen symbolischen Aktionen dazu, durch einen Warnstreik den Druck zu erhöhen,“ ergänzte ver.di Gewerkschaftssekretär Martin Schmalzbauer. „Dabei werden wir durch einen Notdienst die Sicherheit der Patientenversorgung sicherstellen und nehmen die für die Versorgung von Covid 19 Patient*innen relevanten Bereiche von den Streikmaßnahmen aus. Dazu versuchen wir genaue Regelungen mit der Klinikleitung zu vereinbaren.“
„Bei unserer Abschlusskundgebung am Rathaus wollen wir die Stadt Nürnberg in die Pflicht nehmen und OB König an sein Wahlkampfversprechen erinnern, die Servicekräfte wie in Fürth in das Klinikum zurückzuführen und nach TVöD zu bezahlen. Politiker*innen verschiedener Parteien unterstützen die Beschäftigten dabei“, sagte ver.di Gewerkschaftssekretärin Joana Terborg