Resolution

Erklärung der Landesfachkommission Altenpflege Bayern

02.04.2024

Die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe, ihrer Herkunft, ihres Geschlechts oder Glaubens widerspricht nicht nur unserem Grundverständnis solidarischer Gewerkschaftsarbeit. Eine solche Diskriminierung trifft direkt die Kolleg*innen, mit denen wir tagtäglich unter zunehmend schwierigeren Bedingungen unseren Pflege- und Versorgungsauftrag bestreiten und damit letztendlich uns Alle.

 
Erklärung der Landesfachkommission Altenpflege Bayern

Gerade auch aus der Perspektive der Altenpflege weisen wir darauf hin, dass es bei Debatten um „Abschiebung“, „Rückführung“ oder sogenannter „Remigration“ nicht um „Problemfälle, sondern um Menschen (!), und zu einem großen Teil auch und gerade um unsere Kolleg*innen auf den Stationen, Wohnbereichen und in den ambulanten Diensten geht. Wir sehen in unseren Kolleg*innen keine Bedrohung des rassissch-reinen, deutschen Volkskörpers. Gleichzeitig wehren wir uns gegen die Praxis, sie als besonders leicht auszubeutenden und auszunutzenden Teil der Beschäftigten zu missbrauchen.
Gemeinsam streiten wir für grundlegende Verbesserungen unser Aller Arbeits- und Lebensbedingungen.
Wie sähen denn die Pflegeeinrichtungen in diesem Land aus, wenn nur noch in Deutschland Geborene dort arbeiten würden?

Wir weisen aber auch darauf hin, dass rechtes Gedankengut leider nicht auf die AfD beschränkt ist. Die AfD wirkt viel zu oft als stichwortgebende Kraft, an der sich Andere orientieren. So wird die gesellschaftliche Debatte mit all ihren realen Problem von der Furcht vor Migration bestimmt.
              Dagegen müssen wir uns gemeinsam zur Wehr setzen.
Für uns macht es keinen Unterschied, auf welchem Weg unsere Kolleg*innen geflüchtet sind. Für sie wiederum macht es keinen Unterschied, ob sie abgeschoben werden, weil die AfD eine Remigrationsplan hat, oder weil andere, rechte Kräfte sie als „Wirtschaftsflüchtlinge“ diskreditieren und ihnen so das Asyl- und Aufenthaltsrecht absprechen. Wir stehen solidarisch an der Seite unserer migrantischen Kolleg*innen, nicht nur, aber eben auch, in der Altenpflege, und fordern, ihre Abschlüsse anzuerkennen und ihre Bleibeperspektive zu sichern. Denn: Kein Mensch ist illegal!