Für viele Betroffene gehören sie zum Alltag, während die anderen viel zu oft schweigen – und somit die Angegriffen letztendlich allein lassen.
Handeln Sie sofort!
Reagieren Sie immer und sofort, warten Sie nicht, dass ein anderer hilft. Je länger Sie zögern, desto schwieriger wird es, einzugreifen.
Holen Sie Hilfe!
Rufen Sie die Polizei mit Ihrem Handy an (110). In öffentlichen Verkehrsmitteln: Alarmieren Sie den*die Fahrer*in und ziehen Sie die Notbremse im Bahnhof. Auf der Straße: Schreien Sie laut, am besten Feuer!!!, darauf reagiert jede*r.
Halten Sie zum Opfer!
Nehmen Sie Blickkontakt zur betroffenen Person auf. Das kann helfen, die Angst zu vermindern. Sprechen Sie die Person direkt an: »Ich helfe Ihnen«. Es ist wichtiger, ihr beizustehen, als sich mit dem*r Täter*in auseinanderzusetzen. Fragen Sie, wie es der Person geht und was sie jetzt braucht.
Verunsichern Sie den*die Täter*in!
Schreien Sie laut “Stopp”/ “Aufhören” oder schreien Sie einfach laut und schrill. Das geht auch, wenn Sie gerade nicht wissen, was Sie sagen sollen.
Erzeugen Sie Aufmerksamkeit!
Sprechen Sie andere Zuschauer*innen persönlich an. Ziehen Sie die Zuschauer*innen in die Verantwortung: »Sie in der gelben Jacke, können Sie bitte den*die Busfahrer*in rufen«. Sprechen Sie laut. Die Stimme gibt Selbstvertrauen und ermutigt andere zum Einschreiten.
Wenden Sie keine Gewalt an!
Begeben Sie sich nicht unnötig in Gefahr. Setzen Sie keine Waffen ein (diese führen häufig zur Eskalation). Fassen Sie den*die Täter*in niemals an, es kann dann schnell zu Aggressionen kommen. Lassen Sie sich nicht provozieren.
Provozieren Sie den Täter nicht!
Duzen Sie den*die Täter*in nicht, damit andere nicht denken, dass Sie einander kennen. Starren Sie dem Angreifer oder der Angreiferin nicht direkt in die Augen, das könnte ihn oder sie noch aggressiver machen. Kritisieren Sie das Verhalten der Angreifer*innen, aber nicht ihre Person.
Beobachten Sie genau!
Beobachten Sie genau und merken Sie sich Gesichter, Kleidung und Fluchtwege der Täter*innen. Erstatten Sie Anzeige und melden Sie sich als Zeug*in.
Seien Sie vorbereitet!
Denken Sie sich eine Situation aus, in der ein Mensch belästigt, bedroht oder angegriffen wird. Überlegen Sie, was Sie in einer solchen Situation fühlen würden. Überlegen Sie, was genau Sie in einer solchen Situation tun würden.
Betroffene nach dem Angriff nicht allein lassen
Bei spezialisierte Beratungsstellen erhalten Betroffene rechter Gewalt empathische und kompetente Unterstützung. Gemeinsam mit den Berater*innen kann ein Antrag auf finanzielle Hilfe beim Opferfonds CURA gestellt werden.
Spezialisierte Opferberatungsstellen in Bayern
B.U.D. - Beratung. Unterstützung. Dokumentation.Postfach 44 01 5390206 Nürnberg
Tel.: 0151 - 216 53 187
E-Mail: info@bud-bayern.de
Web: www.bud-bayern.de
BEFORE - Beratung für Betroffene rechter und rassistischer Gewalt und Diskriminierung (in München)
Mathildenstraße 3c, 80336 München
Tel.: 089 - 462 24 67-0
E-Mail: kontakt@before-muenchen.de
Web: www.before-muenchen.de
Weitere Beratungsstellen in den jeweiligen Bundesländern und andere wichtige Informationen finden Sie unter::
https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/opferfonds-cura/hilfe-fuer-betroffene/