Expertise der AAS

2021: „Weiblich, bewegt, extrem rechts“

24.07.2021
„Weiblich, bewegt, extrem rechts“

„Frauen werden in der extremen Rechten und in völkisch-autoritären Mobilisierungen häufig übersehen und unterschätzt.
Sowohl in der öffentlichen Wahrnehmung, als auch in der medialen und wissenschaftlichen Behandlung von Rechtsextremismus, spielen Frauen als extrem rechte Akteurinnen nach wie vor kaum eine Rolle. Dass auch Frauen nicht nur menschenverachtende und demokratiefeindliche Ideologien vertreten, sondern auch vor rechtsterroristischen Gewalttaten nicht zurückschrecken, ist aber spätestens seit dem NSU-Prozess und der anschließenden Verurteilung von Beate Zschäpe deutlich geworden. Dennoch wird ihnen noch immer nicht dieselbe Aufmerksamkeit zuteil, wie männlichen extrem rechten Akteuren. Frauen gelten häufig als Mitläuferinnen in der rechtsextremen Szene- weniger gewalttätig
                                                       und ungefährlicher als rechtsextreme Männer.

Dadurch können sie oft unerkannt agieren. Dieses Phänomen wird als „doppelte Unsichtbarkeit“ beschrieben.
Eine gendersensible Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus ist dringend notwendig!
                                         Rassistische und rechtsextreme Vorfälle und Straftaten von Frauen
                   müssen als solche benannt und auch als potentielle Täterinnen in Betracht gezogen werden.

Autorin der Expertise der Amadeu Antonio Stiftung (AAS) ist:
Esther Lehnert (Professorin an der Alice Salomon Hochschule Berlin)
Expertise unter: https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/wp-content/uploads/2021/07/RexNRW-Netz.pdf