Weibliche Wut. Weibliche Wut?!
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„Wut von der Weiblichkeit zu trennen heißt, dass wir Frauen von einer wichtigen Emotion trennen.
Eine Frau, die Wut empfindet, kann zur Gefahr werden.
Denn unsere Wut hat Energie, die Veränderungen herbeiführt.“
Steff Schulze
Liebe Frauen,
wir möchten heute ein ganz besonderes Thema aufgreifen. Wir wollen heute über weibliche Wut sprechen.
Wut ist eine wichtige und energetische Emotion.
In unserer Gesellschaft und in früheren Erziehungskonzepten haben wir „wütend sein“ nicht als besonders feminines Prädikat kennengelernt. Unser eigenes Unbehagen vor der Wut hat viel mit unserer geschlechtlichen Prägung zu tun.
Wie viel Wut lebt ihr im Alltag? Wie viel Wut gestehen wir anderen Frauen zu? Lasst ihr eure Wut zu oder ist es eher ein unangenehmes oder ungeliebtes Gefühl? Wie viele Frauen kennt ihr, die ihrer Wut Ausdruck verleihen?
Viele Frauen verdrängen ihre Wut. Sie versteckt sich dann oft hinter Schmerz, Enttäuschung und Traurigkeit.
Warum ist Wut aber wichtig für Veränderungen? In Wut steckt ein häufig ungenutztes Potenzial: Sie zeigt uns, wo unsere Grenzen berührt wurden. Sie zeigt, was wir nicht wollen. Sie zeigt, womit wir emotional nicht einverstanden sind. Und aus diesem „nicht einverstanden sein“ kann sich der nächste Schritt ergeben:
- Den Mut zu haben, dem Kollegen ein deutliches Feedback zu seinem grenzwertigen Kommentar zu geben.
- Den Mut zu haben, bei der Lieblingskollegin mal nachzufragen, ob der Vater der Kinder theoretisch auch ins Kind-krank gehen könnte.
- Den Mut zu haben, auf der Betriebsversammlung eine Vorstands-Entscheidung zu hinterfragen und sachliche Bedenken anzumelden.
- Den Mut zu haben, „Nein, damit bin ich nicht einverstanden“ zu sagen.
Aus Wut wird Mut.
Wir wollen euch und uns selbst mit jedem einzelnen Wort ermutigen:
„Erlaube dir, deine eigene Wut zu empfinden und sie zu ergründen. Wo war deine Grenze? Wer oder was hat sie überschritten?"
Unser Appell ist nicht, einfach auszurasten! Unsere Botschaft ist die Frage an uns selbst
„Wie kann ich meiner Wut gut Ausdruck verleihen?“
Zu oft schweigen wir, weil wir vor Wut keine Worte finden, obgleich wir Ungerechtigkeiten erleben und sehen. Als Mitglieder in den verschiedensten Gremien setzen uns für Gleichstellung und Gleichberechtigung ein.
Viele fordern folgende Selbstverständlichkeit:
„Wir wollen in einer beruflichen Umgebung arbeiten, in der unser Geschlecht, unsere Religion, unsere sexuelle Orientierung und unsere Herkunft keinen Nachteil darstellt.“
Weibliche Wut wurde gesellschaftlich lange anders bewertet als männliche Wut. Wir Frauen werden schnell als „hysterisch“ bezeichnet. Männer als „durchsetzungsstark“.
Wir wollen selbst mit gutem Beispiel voran gehen und uns reflektieren.
Wir fangen bei uns selbst an.
Herzliche Grüße
Jutta Adami, Maggy Moritz und Steff Schulze